Region und
Geschichte

Ifakara liegt etwa 420 Kilometer südwestlich der tansanischen Hauptstadt Dar es Salaam. Schliesst man die Vororte mit ein, hat die Stadt rund 80´000 Einwohner. Ifakara ist das Verwaltungszentrum des Kilombero-Distrikts und wichtiges Handelszentrum für das Kilombero-Tal. In dieser Region herrscht von Dezember bis Mai Regenzeit, was die Strassenverbindung nach Dar es Salaam streckenweise sehr mühselig macht. Die Hauptstrasse Ifakaras ist gesäumt von einstöckigen Häusern im Kolonialstil der 30er Jahre. Die Architektur der anderen Häuser ist von wesentlich schlichterer Art. Allen Gebäuden gemein ist die Tatsche, dass sie recht weit auseinander stehen und deshalb mit der vorherrschenden tropischen Vegetation scheinbar verschmelzen. Landwirtschaft und Handel sind die Haupteinnahmequellen für das Gros der Bevölkerung. Im Umkreis von 100 Kilometern sind lediglich eine Zuckerfabrik und zwei Wasserkraftwerke als Industrien angesiedelt.
Auch wenn daran gearbeitet wird, stellt der Tourismus bislang in der Region keine wesentliche Einnahmequelle für die Bevölkerung dar. Daher kann den Kliniken und Instituten in Ifakara nicht nur die essentiell medizinische, sondern auch eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung beigemessen werden. Direkt im Ort gelegen befindet sich mit dem St. Francis Designated District Hospital das grosse Distrikt-Krankenhaus. Auch das Ifakara Health Institute, ein Zentrum für international anerkannte Forschung auf dem Gebiet der Malaria und anderer Tropenkrankheiten, ist seit Jahrzehnten vor Ort ansässig.
Die Ansiedlung dieser Institute verdankt die abgelegene Gegend einem historischen Zufall und viel persönlichem Engagement. Mit der Umwandlung der Kolonie Deutsch-Ostafrika zum britischen Mandatsgebiet Tanganyika wurden die deutschen Benediktinermönche nach dem ersten Weltkrieg abgezogen. 1922 trafen Schweizer Kapuziner-Missionare in Ifakara ein. 1925 kamen die ersten Baldegger Schwestern, die ab 1937 mit dem Bau einer Entbindungsstation begannen. Gefördert vom damaligen Bischof in Dar es Salaam, dem Kapuziner Edgar Maranta, entwickelte sich aus dieser Station sukzessive das St. Francis Hospital. Durch den Einsatz des Kirchenmanns wurde 1949 erstmalig der Basler Rudolf Geigy, Zoologe und Gründer des Schweizer Tropeninstituts, auf Ifakara aufmerksam. Das Städtchen war damals ein hoch endemisches Malariagebiet, das Geigy interessante Möglichkeiten zur Feldarbeit bot. In den darauf folgenden Jahren wurde erneut durch das Engagement des Bischofs der Aus- und Neubau der Klinik vorangetrieben. 1957 konnte Rudolf Geigy das Swiss Tropical Institute Field Laboratory (STIFL) einweihen. Die Entwicklung des Krankenhauses und des Forschungsinstitutes wurde in den kommenden Jahrzehnten stetig forciert.
Heute arbeiten in dem Spital, das rund 600´000 Bewohnern der Region dient, ca. 400 Personen. Davon sind 17 Ärzte und 76 so genannte Medical Officers, die viele ärztliche Aufgaben übernehmen. Doch trotz dieser kontinuierlichen positiven Entwicklung ist die Klinik auf Spenden angewiesen. Insbesondere um Gebäude und Einrichtungen im subtropischen Klima funktionsfähig zu erhalten.
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